Milde, die

[211] Die Milde, plur. car. das Abstractum des vorigen Beywortes, die Eigenschaft, nach welcher ein Ding milde ist. In allen Bedeutungen desselben, vornehmlich aber in der dritten und vierten figürlichen. Ein Mensch, über welchen das Glück alle seine Milde ausgießt, und seinen Wünschen nichts versagt.


Die Milde seiner Huld entfernt der Greifen Tod,

Haged.


Ingleichen in der fünften. Etwas mit zu vieler Milde erzählen, übertrieben, mit Verletzung der Wahrheit.

Anm. Schon bey dem Ottfried für Güte, Milti, im Tatian für Barmherzigkeit, Miltida, und im Isidor mit einer andern Ableitungssylbe Miltnisso.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 211.
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