Mischmasch, der

[218] Der Míschmásch, des -es, plur. die -e, ein nur im gemeinen Leben übliches Wort, einen gemischten Körper im verächtlichen Verstande zu bezeichnen; im gelindern Verstande ein Mengsel, ein Gemische. Eine ohne Wahl und Verhältniß zusammen gesetzte Speise, ohne Wahl und Ordnung mit einander verbundene Gedanken, Sätze oder Worte, kurz ein jedes aus mehrern aber ohne Geschmack und Ordnung verbundenen Dingen bestehendes drittes, führet den Nahmen eines Mischmasches. Nieders. Miskmask, Engl. Mishmash, Dän. Miskmak, im Franz. Micmac. Es ist den gemeinen Deutschen Mundarten und den verwandten Sprachen eigen, durch Wiederhohlung eines und eben desselben Wortes Arten von Intensivis oder Frequentativis zu bilden. Dergleichen ist nicht nur dieses Wort, sondern auch unser fickfacken, das gemeine Schnickschnack und Wischwasch, ein unnützes Geschwätz, das Nieders. hinkhanken, hinken, ticktacken, oft berühren, tirtarren, zärgen, Tiesketauske, Zieskezaaske, ein albernes Weib, titeltateln, unaufhörlich plaudern, das Schwed. Pickpack, das Gepäck, Willerwalla, Unordnung, Mischmasch, Dingldangl, die schwankende oder schwingende Bewegung, das Isländ. Fimbulfambe, ein Narr, u.a.m. Übrigens wird ein Mischmasch im Nieders. auch Mengelmuus, und Sammelsurium genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 218.
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