Mumie, die

[306] Die Mūmie, (dreysylbig,) plur. die -n, der einbalsamirte und getrocknete Körper eines Verstorbenen, und in weiterer Bedeutung, ein jeder todter Körper, welcher, anstatt in die Fäulniß überzugehen, ausgetrocknet, und in eine feste dürre Masse verwandelt worden, dergleichen Körper zuweilen in den heißen Sandwüsten von Afrika gefunden werden. Auch die Masse selbst ist unter diesem Nahmen bekannt, in welchem Falle aber der Plural wegfällt. Das Wort ist unstreitig morgenländischen Ursprungs, obgleich dessen Abstammung so ausgemacht noch nicht ist. Einige leiten es von dem Worte αμωμον her, welches der Nahme eines bekannten Gewürzes[306] ist, dessen man sich zur Zubereitung der künstlichen Mumien bedienet haben soll, andere von dem Arabischen Muma, Wachs, andere von andern Wörtern. So viel ist gewiß, daß die wahren Mumien aus Ägypten zu uns gekommen sind, und noch daher kommen, weil vornehmlich die ältern Ägyptier ihre Todten auf eine sehr kostbare und mühsame Art einzubalsamiren pflegten, um sie dadurch vor der Verwesung zu schützen. Im Koptischen ist Mum Erdharz.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 306-307.
Lizenz:
Faksimiles:
306 | 307
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika