Nachziehen

[405] Nachziehen, verb. irreg. (S. Ziehen,) welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Activum, hinter her, hinter drein ziehen. Etwas nachziehen, hinter sich her. Zeuch mich dir nach, so laufen wir, Hohel. 1, 4. In der figürlichen Bedeutung, das wird nichts Gutes nachziehen, d.i. zu Folgen haben, ist das Vorwort mit seiner Endung üblicher und richtiger, das wird nichts Gutes nach sich ziehen. In Preußen ist nachziehisch und im Nieders. nataansk, eigennützig, eigentlich, alles nach oder an sich ziehend. 2. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn. 1) Hinter her, hinter drein ziehen, d.i. reisen. Rebecca zog dem Manne nach, 1 Mos. 24, 61. Und es zog ihm viel Volks nach, Joh. 6, 3. Man gebraucht es in diesem Verstande nur noch von mehrern mit ihrem Gepäcke zugleich reisenden Personen. Doch pflegen die Jäger noch dem Wilde oder der Fährte nachzuziehen, wenn sie ihnen nachgehen, das Wild aufsuchen. 2) In Veränderung seines Wohnortes oder Aufenthaltes einem andern folgen. Einem nachziehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 405.
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