Niederfallen

[494] Niederfallen, verb. irreg. neutr. (S. Fallen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, zu Boden fallen, auf die Erde fallen, besonders von lebendigen Geschöpfen. Unter der Last niederfallen, zu Boden. Ingleichen sich aus Ehrfurcht auf die Erde werfen, oft auch für niederknien, bey dem Ottfried nidarfialen. Da seine Brüder kamen, fielen sie vor ihm nieder auf ihr Antlitz zur Erde, 1 Mos. 42, 6. Lasset uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, Ps. 95, 6. Auf die Knie vor einem niederfallen. Bey den Jägern fällt das Feldgeflügel nieder, wenn es sich setzet, nachdem es aufgetrieben worden. Daher das Niederfallen. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist niederfällig für sachfällig üblich; niederfällig werden, den Prozeß verlieren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 494.
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