Ohnvogel, der

[598] Der Ohnvogel, des -s, plur. die -vögel, in einigen Oberdeutschen Gegenden, ein Nahme der Kropfgans oder des Vielfraßes; Plancus Gulo Klein. Im Griech. heißt dieser Vogel Ονοκροταλος, von ονος, ein Esel und κροταλος, das Geklapper, weil er den Schnabel in das Wasser stecket, damit ein Geklapper macht, und dabey wie ein Esel schreyet, daher ihn auch einige den Eselschreyer nennen. Dieses ονος scheinet auch in dem Schweizerischen Nahmen Ohnvogel zum Grunde zu liegen, welches denn mit dem Vorworte ohne hier nur eine zufällige Ähnlichkeit hat. Im Franz. heißt der Esel gleichfalls Ane für Asne.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 598.
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