Ordre, die

[614] Die Ordre, plur. die -n, ein zunächst aus dem Franz. Ordre entlehntes Wort, den gemessenen Befehl eines Höhern in einzelnen Fällen zu bezeichnen; in welchem Verstande es besonders im Kriegswesen und gemeinen Leben üblich ist. Gemessene Ordre haben, gemessenen Befehl. Nichts ohne Ordre thun. Ordre bekommen. S. Beordren. Daß dieß Wort mit der Taktik und ganzen Kriegssprache aus Frankreich zu uns gekommen, ist sehr wahrscheinlich. Indessen bedeutet Order und Odder im Niedersächs. einen jeden Befehl, welches wohl unmittelbar von orden, für ordnen, befehlen, abzustammen scheinet. Daher man auch im Hochdeutschen Order und beordern schreiben kann.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 614.
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