Ortstein, der

[624] Der Ortstein, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben einiger Gegenden. 1) Der Eckstein; von Ort 2, Ecke. So werden die Ecksteine der Häuser und Gebäude in Niedersachsen Ortsteine genannt. Schon Notker nennet einen solchen Stein Ortstein. Auch ein Gränzstein, welcher in einem Winkel oder in ein Eck der Markung gesetzt wird, ein Hauptstein, Eckstein, heißt in manchen Gegenden ein Ortstein. 2) Auch ein fester eisenschüssiger Sandstein, welcher nahe unter der Dammerde lieget, ist unter dem Nahmen des Ortsteines bekannt, entweder von Ort, der Anfang, weil er sich gleich unter der Dammerde befindet, oder auch, weil man die Ortsteine in der vorigen Bedeutung daraus zu verfertigen pflegt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 624.
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