Osterey, das

[625] Das Ōsterey, des -es, plur. die -er, im gemeinen Leben, bunt gefärbte Eyer, womit man sich noch jetzt auf dem Lande nach einem alten Gebrauche am Osterfeste zu beschenken pfleget. Im Nieders. Paskey, von Pasken, Ostern. Der Gebrauch rühret aus der Römischen Kirche her, da man am Osterabende nach geendigter Fasten, und nunmehr wieder vorhandenen Freyheit, Eyer und andere Fleischspeisen zu essen, ganze Körbe voll solcher bunt[625] gemahlten Eyer weihen lässet, und die Mahlzeiten die ganze Osterwoche über damit ausschmücket. In Siebenbürgen werden solche Eyer Mengelahr, Mengeleyer, d.i. gemahlte Eyer genannt, von dem aus mahlen verderbten mengeln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 625-626.
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