Pack (1), der oder das

[635] 1. Der oder das Pack, des -es, plur. die -e, Diminut. das Päckchen, Oberd. Päcklein, mehrere zusammen gelegte und von außen mit einander verbundene Dinge. Ein Pack Briefe, Kleider, Waaren, Bücher. Sein Pack unter dem Arme[635] tragen. Er will dieses Pack mitnehmen. Ein ganzer Pack Schriften. Mit Sack und Pack ausziehen, mit allem, was man hat, mit allen seinen Geräthschaften. In einigen Gegenden ist es auch eine bestimmte Zahl. So ist z.B. in dem Tuchhandel zu Nürnberg, Braunschweig u.s.f. ein Pack Tücher, eine Zahl von zehen Stück, jedes von 32 Ellen.

Anm. Im Nieders. Pack, Pucke, im Ital. Pacco, im Isländ. Bagge, im Schwed. Packe, im Wallis. Baieh, im Engl. Pack, im Span. Baca, im Franz. ehedem Bague, im Griech. φακελος, im mittlern Lat. Paccus, S. 3 Packen. Der Pack und das Pack werden selbst im Hochdeutschen ohne allen Unterschied gebraucht, doch ist das erste üblicher. Für Pack ist auch Packt und das aus dem Franz. entlehnte Packet üblich, S. das letztere. Ein großer Pack heißt im gemeinen Leben zuweilen ein Packen. Ein Bündel bestehet bloß aus mehrern zusammen gebundenen Dingen. Pack setzet voraus, daß die Dinge zusammen gelegt, fest auf einander gedruckt, und dann erst von außen mit einander verbunden worden. Indessen ist das Hauptwort Pack nicht in allen den Fällen üblich, wo das Zeitwort packen gebraucht wird. Man packt allerley Dinge in ein Faß, in einen Koffer, in eine Schachtel u.s.f. und nennet diese zusammen gepackten Dinge doch nicht Packe, welcher Nahme nur alsdann Statt findet, wenn sie von außen entweder mit gar keiner oder doch nur mit einer weichen biegsamen Hülle umgeben sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 635-636.
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