Pfropfen, der

[754] Der Pfropfen, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Pfröpfchen, ein Stück von einer gemeiniglich weichern Materie, welches fest in eine Öffnung hinein gedrückt, gedrehet oder geschlagen wird, dieselbe damit zu verstopfen. Der Pfropfen auf einer Bouteille oder Flasche, er sey nun von Kork, oder von Papier, oder von Lumpen; ein Stöpsel oder Stöpfel, im Oberdeutschen ein Zapfen. Ein Stöpfel kann aber auch von Glas seyn, welchen man nicht leicht einen Pfropfen nennen wird. Auf die Ladung eines Schießgewehres wird ein Pfropfen von Werk, Papier, Gras u.s.f. gesetzt, d.i. fest in das Gewehr hinein gedrückt. Die Mündungen der Kanonen werden, wenn sie nicht gebraucht werden, mit einem hölzernen Pfropfen verstopft, damit nichts Unreines hinein komme. In der Seefahrt werden auch die eisernen, bleyernen und kupfernen Platten, womit man die Löcher oder schadhaften Stellen in einem Schiffe auszubessern pflegt, Pfropfen genannt.

Nieders. Propp, Engl. Prop, Schwed. Propp, auch im Deutschen bey einigen Pfropf, obgleich die Endung hier nicht ein bloßes müßiges Anhängsel zu seyn, sondern ein Werkzeug zu bezeichnen scheinen. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 754.
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