Ph

[764] Ph, der mit dem starken Blaselaute ausgesprochene Hauch, ein Laut, welcher dem Laute des f gleich kommt, aber unter diesem Zeichen in der Deutschen Sprache fremd ist. Wir haben ihn nur in einigen aus dem Griechischen herstammenden Wörtern, wo man das φ der Griechen nach dem Vorgange der Lateiner durch denselben auszudrucken pflegt. In vielen Wörtern, welche bereits eine Art von Bürgerrecht[764] erhalten haben, kann man ihm füglich ein Deutsches f unterschieben, daher auch die ehemahligen Phantasie, phantasiren, Phantast, Phasan, und Phasele, oder Phaseole, in diesem Wörterbuche mit einem F geschrieben worden. Viele haben dieses auch auf Philosophie, Phantom, und andere ausdehnen wollen; sie haben aber bisher noch immer den größten Theil wider sich gehabt. In einigen eigenthümlichen Nahmen, Zütphen, Adolph, Rudolph, Westphalen, hat es auch einmahl den langen Gebrauch für sich, ungeachtet diese Wörter keinesweges aus dem Griechischen herkommen. Eben so verhält es sich mit Epheu, wo das ph das p in dem Lat. Apium ausdruckt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 764-765.
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