Pucht, die

[857] Die Pucht, plur. die -en, ein in den Salzwerken übliches Wort, wo es einen Boden bedeutet, besonders einen solchen, worauf das Salz getrocknet wird, einen Trockenboden. Daher die Puchttreppe, eine Treppe, welche auf diese Böden führet, und aus starken Bretern bestehet, welche statt der Stufen mit Latten benagelt sind. Es ist hier das noch im Niedersächsischen völlig gangbare Bucht, ein Verschlag. In einem andern Verstande kommt dieses Wort in dem Forstwesen vor, wo die zu Puchten dienlichen Eichbäume im Durchmesser 40 bis 30 Zoll dick, und 20 bis 15 Ellen lang seyn müssen. Vielleicht bedeutet es hier solche Eichen, welche zu Pochstämpeln tauglich sind, weil man im Bergbaue für pochen gemeiniglich puchen spricht. Indessen scheinet auch Puch oder Pucht in manchen Gegenden das zu bedeuten, was man sonst einen Block nennet. In der Lausitz werden diejenigen Wagen, an welchen sich kein Eisen außer den Radschienen befindet, Puchwagen genannt; an andern Orten heißen sie Blockwagen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 857.
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