Puffen

[859] Puffen, verb. reg. welches gleichfalls von den beyden vorigen Wörtern abstammet, und in doppelter Gestalt vorkommt. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, diesen Schall von sich geben, verursachen. 1) Eigentlich. Darauf schlagen, daß es pufft. Ich höre es puffen. Im Ital. buffare und boffare. S. auch Verpuffen. 2) Figürlich. a) * Aufblasen, aufschwellen, im Engl. to puff, im Franz. bouffir, weil aufgeblasene, oder aufgeschwollene Körper diesen Laut von sich geben, wenn man darauf stößt oder schlägt. Im Deutschen ist diese Bedeutung veraltet, aber das vorige Puffbohne stammet noch davon her. b) Das[859] pufft, ist ein in den niedrigen Sprecharten üblicher Ausdruck, welcher so viel sagen soll, das läßt sich hören, das hat ein Ansehen; wo die Figur von dem Schalle hergenommen ist, so wie bey Pracht. Hundert Thaler, das pufft. Da der selige Papa mit ihnen hier durch ging, blieben sie etwa einen lumpigen Tag, das puffte, Weiße; wo es ironisch steht. Puff machen, ist in den niedrigen Sprecharten einiger Gegenden so viel als Staat machen. c) Puff spielen, S. Puffspiel. 2. Als ein Activum, puffen machen, d.i. solche Schläge oder Stöße geben, welche diesen Laut hervor bringen. Jemanden puffen, ihn mit geballter Faust stoßen oder schlagen. S. auch Abpuffen. Nieders. puffen und buffen, Engl. to puff, Franz. bouffer. So auch das Puffen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 859-860.
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