Quabbeln

[874] Quabbeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur in den niedrigen Sprecharten, besonders Nieder-Deutschlandes üblich ist, wegen seiner fetten oder feuchten Beschaffenheit leicht in eine zitternde Bewegung gerathen. Vom Fette quabbeln, sagt man von fetten Personen und Thieren. Ein morastiger Boden quabbelt, wenn er bey dem geringsten Tritte in eine zitternde Bewegung geräth. Daher heißt in Niedersachsen die Wamme oder herab hangende fleischige Haut an der Kehle des Rindviehes die Quabbe oder Quabbel, Holländ. Quab, ein sumpfiger Ort aber im Mecklenb. eine Quäbbe. Quabbelig ist eben daselbst von Fette oder Feuchtigkeit zitternd, Engl. mit vorgesetztem Zischlaute squab; Quapp, ein Beutel, Schlauch oder hangender Bauch; quappig, was als ein Bauch herab hänget u.s.f.

Anm. Da dieses Wort in vielen Niederdeutschen Gegenden nur wabbeln lautet, so erhellet daraus, daß es mit zu denen gehöret, in welchen das q oder k nur ein vorgesetzter müßiger oder höchstens verstärkender Vorschlag ist. Wabbeln aber ist das Niederdeutsche Intensivum von weben, bewegen. S. dasselbe, ingleichen Quappe, welches gleichfalls hiervon abstammet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 874.
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