Radieren

[915] Radieren, verb. reg. act. aus dem Latein. radere. 1) Schaben, in welchem Falle es besonders in einigen Fällen üblich ist. Wenn in einer Schrift radieret worden, d.i. etwas mit dem Messer ausgeschabet, oder ausgekratzet worden. S. das vorige, ingleichen Ausradieren. 2) Ätzen, in welchem Falle es vornehmlich bey den Kupferstechern üblich ist, eine Art des Kupferstechens zu bezeichnen, da man die Platte mit einem dünnen Überzuge von Wachs u.s.f. bekleidet, in diesen Überzug die Figuren mit der Nadel zeichnet, die Platte hierauf mit Scheidewasser bedecket, und von demselben die gezeichneten Figuren in das Kupfer einätzen läßt. Ein Porträt radieren. Ein radierter Kupferstich, im Gegensatze des eigentlich gestochenen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 915.
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