Ramsel, der

[927] Der Ramsel, des -s, plur. inus. 1) Eine Art wilden Knoblauches, welcher in den feuchten finstern Wäldern wächst, und einen sehr widerwärtigen Geruch hat; Allium ursinum L. Waldknoblauch, Ramsenwurz. 2) In einigen Gegenden wird auch das Knoblauchskraut, Erysimum Alliaria L. Ramschenwurz, Ramsenwurz und Ramsel genannt.

Anm. Der Nahme lautet in den gemeinen Sprecharten bald Ramsel, bald Rampen, bald Germsel. Im Lauensteinischen lautet er Remse, im Schweizerischen und Wendischen Ramseren, im Norweg. Rams, Gederams. Es ist sehr wahrscheinlich, daß beyde Gewächse den Nahmen von ihrem widerwärtigen Geruche haben. Rähmeln bedeutet in einigen Oberdeutschen Mundarten ranzig riechen und schmecken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 927.
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