Ranzion, die

[935] Die Ranziōn, plur. doch nur von mehrern Arten, die -en, dasjenige Geld, wodurch man sich von einem Übel los kauft oder befreyet; in welcher weitern Bedeutung es ehedem auch von der Brandschatzung und demjenigen Gelde, womit die Plünderung abgekauft wird, gebraucht wurde. In engerer Bedeutung, in welcher es im Hochdeutschen am üblichsten ist, wird es von demjenigen Gelde gebraucht, vermittelst dessen man sich oder anderer von der Kriegsgefangenschaft und Sclaverey los kauft; das Lösegeld. Ranzion fordern. Die Ranzion bezahlen. Im Nieders. Ranzuun, im Schwed. Ranson, im Engl. Ransom; alle aus dem Franz. Rançon, aus welcher Sprache es mit mehrern zum Kriegswesen gehörigen Wörtern in die nördlichen Gegenden gekommen. Das Französische soll nach dem Wacher aus dem alten Ran, Raub, und Sühne, Loskaufung, zusammen gesetzt, nach andern aber aus dem Lat. Redemtio verderbt seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 935.
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