Reitergar

[1076] Reitergar, adj. et adv. welches nur im gemeinen Leben üblich ist, für halb gar, halb gekocht. Das Fleisch nur reitergar kochen. Nieders. ritergar, ridergar; im gemeinen Leben auch reiterisch. Vermuthlich, so fern eilfertig reitende Personen, oder auch Reiter im engsten Verstande, selten Zeit haben, die gehörige Zubereitung der Speisen abzuwarten. Oder auch von Reiter, so fern es ehedem auch einen Straßenräuber zu Pferde, vielleicht auch ein jedes sich schnell bewegendes Ding bedeutete, von reiten, sich schnell bewegen; denn Frisch führet aus dem Chronico Windesheim. Missam Ruterorum, die Reitermesse, an, d.i. eine nur eilfertig und obenhin gelesene Messe, Franz. Messe à la Cavaliere.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1076.
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