Remel, der

[1083] Der Rêmel, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur in einigen gemeinen Mundarten übliches Wort. Im Oberdeutschen wird ein unförmliches, dickes Stück Holz, besonders ein solches mit einem Aste versehenes Stück Brennholz, welches daher nicht kleiner gespalten werden kann, ein Remel genannt. Im Bremischen ist Remel ein Bündel Flachs von zwanzig Pfund, ein Stein; in Meklenburg eine Reihe Bäume; im Oldenburgischen aber werden die von der Pflugschar aufgeworfenen Erdschollen Remel genannt. Man siehet leicht, daß hier die Ausdehnung, besonders in die Dicke, zum Grunde liegt. In andern Fällen sticht der Begriff der Ausdehnung der Länge allein vor, und dann ist es mit Rahmen, Riemen, dem Lat. Ramns, dem Oberd. Tram, eine Balke, Eines Geschlechtes. In einigen Niederdeutschen Gegenden ist daher Remel oder Rämel, im Hannöv. Remsche, auch eine Furche, Riune.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1083.
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