Ressen

[1090] Rêssen, verb. reg. act. welches nur im Bergbaue üblich ist, wo es hauen, graben bedeutet, aber auch nur in einigen Fällen vorkommt. Ein Feld verressen, es verhauen, verfahren. Es gehöret hier zu reißen, so fern es ehedem auch hauen, graben, schneiden, bedeutete. Eben daselbst ist auch der Ressen derjenige Floß- oder Wassergraben, worin geseifet wird, und der Reßort die Weite des Feldes, so weit sich ein solcher Ressen erstreckt; wo auch das Reißen, sich schnell bewegen, von flüssigen Körpern, mit eintritt. Im Böhmischen ist rzezatj schneiden, stechen, und rzycrj fließen, im Wend. Reczka ein Bach. Siehe Reißen und Rösche.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1090.
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