Reuse, die

[1094] Die Reuse, plur. die -n. 1) Im weitesten Verstande, ein von Ruthen geflochtener Korb, welcher in Österreich eine Reische genannt wird. Im Hochdeutschen gebraucht man es nur, 2) in engerer Bedeutung, von einem geflochtenen Korbe mit einem engen Halse, Fische darein zu fangen, welcher zum Unterschiede auch die Fischreuse genannt wird. S. Fachreuse, Senkreuse, Legereuse, Garnreuse, Krebsreuse u.s.f. In einigen Gegenden nennt man eine solche Reuse auch einen Stromkorb, und im Dithmarsischen Puckel.

Anm. Im Nieders. Rüse, im Schwed. Ryssja, im Franz. Ruche, im Holländ. Ruysche, welches aber auch einen Bienenstock bedeutet, so wie das in einigen Oberdeutschen Gegenden übliche Reusche, das Franz. Ruche, das Finnländ. Rysae, das mittlere Lat. Eroisa, Eroisum. Man leitet es gemeiniglich von Reis her, woraus ein solcher Korb geflochten wird. Allein es scheinet überhaupt den Begriff des hohlen Raumes zu haben, und mit dem Lat. Riscus, ein Schrank, Koffer, Bienenstock, dem Nieders. Kroos, Kraus, ein Krug, u.s.f. Eines Geschlechtes zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1094.
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