Rheinanke, die

[1097] Die Rheinanke, plur. die -n, der Oberdeutsche Nahme eines eßbaren Fisches, mit glänzenden silberweißen Schuppen, welche ein wenig blau mit unterspielen, einem weißen Bauche, und auf dem Rücken zwey, unten aber drey Floßfedern. Er wird über zwey Spannen lang, und hält sich besonders im Bodensee, vielleicht auch in dem Rheinstrome, auf, wo er auch Rheinlanke und Seeforelle genannt wird. Vermuthlich ist er eben der Fisch, welcher im mittlern Lateine unter dem Nahmen Anchora und Anchorago vorkommt. Destinet carpam Danubius, heißt es bey dem Senat. B. 12, Br. 4, a Rheno venias anchorago exormis, tonsicula quibuslibet laboribus offeratur. Siehe des du Fresne Gloss. Indessen behauptet Carpentier, daß Anchora das weibliche Geschlecht des Lachses sey, welches im Französischen ehedem Ancreul und Ancroeul genannt worden, jetzt aber Beccard heiße.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1097.
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