Rinken, der

[1125] Der Rinken, des -s, plur. ut nom. sing. ein Vergrößerungswort von Ring, einen großen, breiten oder dicken Ring zu bezeichnen; ein nur im gemeinen Leben übliches Wort, wofür man in der anständigern Sprechart doch lieber das allgemeinere Ring gebraucht. So führen die breiten Ringe, womit die Achsen, Naben, Deichseln u.s.f. an einem Wagen beschlagen werden, den Nahmen der Rinken. 2 Mos. 25, 12. s. wird der Rinken an der Bundeslade gedacht. Im Oberdeutschen führet auch eine Schnalle sehr häufig den Nahmen eines Rinkens, wo denn auch rinken schnallen, aufrinken aufschnallen, der Schuhrinken die Schuhschnalle, und der Rinkendorn der Dorn in der Schnalle ist.[1125] Schon in Boxhorns Glossen ist Hringa, fibula. Der Begriff der Größe liegt theils in dem verstärkten Gaumenlaute, theils in der Endsylbe -en. Wenn einige dieses Wort Rink schreiben, so ist es das einfachere Ring nach einer unrichtigen Schreibart.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1125-1126.
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