Ritzen

[1136] Ritzen, verb. reg. act. mit einem spitzigen Dinge Ritze machen. Die Haut ritzen. Mit der Nadel ritzen. Sich mit der Nadel, an einem Nagel ritzen. Die Baalspfaffen ritzten sich mit Messern, 1 Kön. 18, 28. Im Bergbaue ist ritzen auch, mit dem Ritzeisen arbeiten, Ritze in das Gestein hauen. Daher das Ritzen. Wegen der härtern Mitlauter scheinet dieses Zeitwort ein Intensivum, und wegen des i, dem natürlichen Ausdrucke kleiner Dinge, das Diminutivum von reißen zu seyn. Im weitern Verstande ist im Bergbaue ein unverritztes Feld, wo noch auf Mineralien gearbeitet worden, welches noch nicht durch Schächte u.s.f. geöffnet worden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1136.
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