Rümpfen

[1211] Rümpfen, verb. reg. act. welches eigentlich, theils krümmen, theils Runzeln machen bedeutet, aber nur noch von dem Krümmen des Mundes und den Runzeln der Nase gebraucht wird, so fern beyde ein Zeichen des verächtlichen oder spottenden Hohnes sind. Das Maul über etwas rümpfen, zum Zeichen der Verachtung, des Hohnes. Die Nase rümpfen. Daher das Rümpfen.

Anm. Bey den Schwäbischen Dichtern rumpfen. Im Oberdeutschen scheint es noch in weiterer Bedeutung üblich zu seyn. Pictorius und Dasypodius rümpfen auch die Stirn, wofür wir das verwandte runzeln gebrauchen. Bey dem Kaisersberg ist sich rümpfen, sich krümmen und winden, und bey andern Oberdeutschen Schriftstellern kommt auch das Neutrum sich rumpfen vor, wofür wir mit dem vorgesetzten Zischlaute schrumpfen sagen. Das pf deutet auf ein Intensivum, so daß dieses Wort wieder zu dem vorhin gedachten rahmen, ruhmen, sich in die Länge und Krümme bewegen, gehöret, und mit krümmen, dem krimpfen der Schneider, schrumpfen u.s.f. nahe verwandt ist. Im Nieders. und Holländ. ist Rimpel und im Engl. Rumple eine Runzel, Falte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1211.
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