Rütteln

[1226] Rütteln, verb. reg. act. einen Körper oft und schnell hin und her bewegen. Jemanden rütteln und schütteln, um ihn aufzuwecken. Das Getreide in dem Scheffel, in dem Sacke rütteln, damit es sich näher zusammen gebe. Ein gerütteltes Maß, wo man die gemessene Sache gerüttelt hat. In einigen Gegenden wird es auch für reitern, sieben, gebraucht, so wie man in andern das Getreide rüttelt, wenn man es gegen den Wind wirft, damit derselbe die Spreu davon absondere. Daher das Rütteln.

Anm. Engl. to rattle. Es ist das Diminutivum oder Frequentativum von dem veralteten rütten, welches noch in zerrütten gebraucht wird, und wiederum das Intensivum von reiten, bewegen, ist. Im Oberdeutschen ist dafür auch regeln üblich, das Iterativum von regen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1226.
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