Schabab, das

[1310] Das Schabab, subst. indecl. plur. inus. ein nur im gemeinen Leben einiger Gegenden übliches, von dem Zeitworte abschaben gebildetes Wort, das Unnütze oder Unreine zu bezeichnen, was von einem andern Dinge abgeschabet, und in weiterer Bedeutung, abgesondert wird; das Schabsel, Abschabsel, Nieders. Schabels. Dem Frisch zu Folge wird der Raden in einigen Gegenden Schabab genannt, weil er als untauglich von dem Getreide abgesondert werden muß. Daher gebrauchte man es ehedem auch figürlich für Auswurf, Ausschuß, Scheusal u.s.f. Er mußte von jedermann bey der Pfaffheit Schabab seyn, Hedion in der Kirchenhist. bey dem Frisch.


Ich zeuch dahin, du bist Schabab,

Hans Sachs.


Wo es in unsern jetzigen Bibel-Ausgaben, 1 Cor. 4, 13, heißt, und ein Fegopfer aller Leute, τεριψεμα, da hieß es in den Ausgaben von 1522, 1524 und 1527, und eyns ydermans schabab. In dem alten Reimspruche hingegen, da man von einem Verstorbenen sagt: Ein Tuch ins Grab, damit schabab, scheinet es aus abschieben, Nieders. abschuven, sich abführen, fortmachen, entstanden zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1310.
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