Schachern

[1315] Scháchern, verb. reg. act. welches nur im gemeinen Leben üblich ist, wo es handeln, Kauf oder Tauschhandel treiben, bedeutet, aber nur von einem gewinnsüchtigen Handel im Kleinen gebraucht wird. Im Nieders. gleichfalls schachern, im Schwed. skackra. Es ist ohne Zweifel von den Juden entlehnet, welche dieses Wort bey ihrem Handel beständig im Munde führen, daher es auch nur von einer Jüdischen, gewinnsüchtigen Art zu handeln gebraucht wird. Das Jüdisch-Deutsche schachern ist aus dem Chald. םחר und Hebr. שכר, kaufen, handeln, entlehnet, wohin auch שקר, betrüglich handeln, lügen, gehöret. Aber auch diese morgenländischen Wörter verrathen, daß sie vermittelst des intensiven oder iterativen r, ern, von dem vorhin gedachten Zeitworte schachen, heftig bewegen, abstammen, S. Schächer. Unser Handel und handeln haben einen ähnlichen Ursprung. Das Nieders. schachern, laut und unanständig lachen, gehöret zu unserm schäkern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1315.
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