Schachtel, die

[1317] Die Schachtel, plur. die -n, Diminut. das Schächtelchen, Oberd. Schächtellein, ein Behältniß von dünnen Seitenwänden, mit einem darüber passenden Deckel. Gemeiniglich sind die Schachteln aus dünnen Bretern zusammen gebogen, aber man hat sie auch von Pappe, Metall u.s.f. Die Figur und Tiefe ist gleichgültig; man hat runde, ovalrunde, viereckte mit rund gebogenen Ecken, ganz viereckte u.s.f. Schachteln. Die dünnen Seitenwände und der darüber passende Deckel scheinen die wesentlichsten Eigenschaften zu seyn. Nach dem Unterschiede ihrer Bestimmung bekommen sie allerley Nahmen; Haubenschachtel, Puderschachtel, Perrückenschachtel, Latwergenschachtel u.s.f. Ein Satz Schachteln oder ein Einsatz, mehrere Schachteln von verschiedener Größe, wovon immer eine in die andere passet.

Anm. Im Ital. Scatola. Die Endsylbe -el bezeichnet hier kein Diminutivum, sondern ist die Ableitungssylbe -el oder -er, ein Ding, Subject. Die erste Sylbe gehöret ohne Zweifel zu dem vorigen Worte Schacht in dessen dritten Bedeutung, so daß Schachtel eigentlich ein hohles Ding, einen hohlen Raum bedeutet. Das Ital. Scatola bedeutet auch einen kleinen Schrank.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1317.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika