Schenke, die

[1414] Die Schênke, plur. die -n, gleichfalls von dem Zeitworte schenken. 1) * Ein Trinkgeschirr, eine Kanne, ein Becher u.s.f. Schwed. Skänk, Angels. Scanc. Im Hochdeutschen ist diese Bedeutung nicht mehr üblich, außer daß die Sattlergesellen noch[1414] die Kanne oder den Krug, aus welchem sie bey ihren Zusammenkünften trinken, die Schenke nennen. Die Schenke auftrinken, heißt bey ihnen, bey ihren Zusammenkünften auf Gesundheit des Handwerks trinken. Bey dem Alberus ist Schank so viel als ein Schrank. 2) Ein Ort, ein Haus, wo gewisse Waaren im Kleinen verkauft werden. Die Salzschenke, in einigen Gegenden Ober-Sachsens, wo Salz geschenket, d.i. im Kleinen verkauft wird. Am häufigsten ein Ort, wo Getränk im Kleinen verkauft wird. Die Bierschenke, Weinschenke, Kaffehschenke, Methschenke, Branntweinschenke. Den ganzen Tag in der Schenke sitzen. Am häufigsten ist die Schenke ein solches Haus, wo die Gäste das gereichte Getränk zugleich austrinken, obgleich auch ein solches, wo dasselbe nur über die Gasse verkauft wird, oft diesen Nahmen führet. Eine solche Schenke heißt im Nieders. der Krug, in Schlesien der Kretscham, und in einigen Oberdeutschen Gegenden die Taferne, von dem Lat. Tabernae. Da das Wort Schenke etwas Unedles an sich hat, so wird es nur von solchen Häusern dieser Art gebraucht, wo sich gemeine Leute zum Trunke versammeln. Anständigere Häuser heißen Kaffehhäuser, Weinhäuser u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1414-1415.
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