Schiedung, die

[1443] * Die Schiedung, plur. inus. ein im Hochdeutschen ungewöhnliches Wort für Scheidung. Ehedem wurde so wohl das Andenken des Todes Christi, als auch die Himmelfahrt Mariä die Schiedung genannt. Zu Halle in Schwaben sind Schiedungsherren gewisse Rathsherren, welche über Frevel, Maulschellen und andere kleine Verbrechen richten, und auch Einigungsherren heißen, weil sie auch die Streitigkeiten über Einigungen, d.i. Verträge, von geringem Werthe entscheiden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1443.
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