Schlingel, der

[1535] Der Schlingel, des -s, plur. ut nom. sing. ein im höchsten Grade träger und ungesitteter Mensch; nur von Personen männlichen Geschlechtes. Ein fauler Schlingel. Ein grober Schlingel.

Anm. Im Schwed. Slyngel, in Baiern mit einem andern Endlaute Schliffel, im Nieders. Schleef, Sleef, Slunkersleef. Die Endsylbe ist die Ableitungssylbe -el, ein Subject zu bezeichnen. Es scheinet, daß mit diesem Worte der schlendernde, oder vielmehr von einer Seite zur andern wankende Gang angedeutet werde, welcher so wohl eine Folge der Trägheit, als auch der Ungezogenheit ist, daher beyde Begriffe diesem Worte ankleben. Im Niedersächs. ist slinkfüsten müßig herum gehen, eigentlich die Fäuste oder Hände im trägen Gange hin und her schlenkern. Siehe auch Schläks.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1535.
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