Schlohweiß

[1538] Schlohweiß, adj. et adv. welches nur im gemeinen Leben üblich ist, sehr weiß, schneeweiß. Im Nieders. sluwit; eben daselbst gebraucht man es auch als ein Hauptwort, so weiß als ein Schlu. Die erste Hälfte ist, so wie sie da steht, ein wenig dunkel; Schlu ist zwar im Nieders. eine Hülse, Schote, aber was hat die mit der weißen Farbe zu thun? Wenn man indessen bemerket, daß man in manchen Gegenden wirklich schloßweiß spricht, und der große Haufe in manchen Gegenden eine große Weiße auch durch schneehagel-weiß ausdruckt: so bleibt wohl kein Zweifel übrig, daß dieses Wort aus schloßweiß verderbt worden, indem die Schloßen oder Hagelkörner eine blendende Weiße haben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1538.
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