Schluchzen

[1542] Schluchzen, verb. reg. neutr. welches mit dem Hülfsworte haben verbunden wird. 1) Eigentlich, denjenigen unwillkührlichen Laut von sich hören lassen, welcher mit dem krampfartigen Zusammenziehen der Luftröhre verbunden ist, und wofür auch das einfachere Zeitwort schlucken üblich ist. 2) Da dieser Laut oft auch ein heftiges lautes Weinen bedeutet, so wird schluchzen auch oft von einem solchen heftigen Weinen, welches man zu unterdrücken sucht, gebraucht. Sie konnte vor Schluchzen schlechthin nichts sagen, Hermes. O mein Geliebter, so schluchzete sie, o wie bin ich glücklich! Geßn. So auch das Schluchzen.

Anm. Es ist ein vermittelst der Endsylbe -zen gebildetes Intensivum von schlucken, wo das ck um des Wohllautes willen in das weichere ch übergehet. Härtere Mundarten sprechen schluckzen. Es ist so wie schlucken eine unmittelbare Nachahmung des Lautes, so wie alle übrige gleichbedeutende Wörter; Niedersächs. slucken, snucken, snicken, im Oberd. ohne Zischlaut glucksen, klucksen, ingleichen schnipsen, hicksen, hätschen, Engl. to yex, Schwed. hicka, Isländ. hixta, Wallis. igian, u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1542.
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