Schlürfen

[1547] Schlürfen, verb. reg. act. einen flüssigen Körper mit halb geschlossenen Lippen in sich ziehen. Dann schöpfte sie einen kühlen Trunk und schlürft ihn mit kleinen Lippen, Geßn. So auch in den Zusammensetzungen abschlürfen, ausschlürfen, einschlürfen. In der feinern Sprechart einiger Gegenden ist es auch als ein Neutrum für das niedrigere schlarfen üblich, weil dieses mit einem ähnlichen Laute verbunden ist, (S. dasselbe.) Daher das Schlürfen.

Anm. Es ist eine unmittelbare Nachahmung des Lautes. Im Nieders. ist dafür slieren, slubbern und lurken, im Oberdeutschen aber auch surphen, dem nächsten Verwandten von sorbere und supfen, dem Diminut. von saufen üblich, welche sich insgesammt auf eben dieselbe Onomatopöie gründen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1547.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika