Schoppen

[1632] * Schoppen, verb. reg. act. welches im Hochdeutschen wenig gehöret wird, im Oberdeutschen aber für stopfen sehr gangbar ist, besonders von dem Stopfen mit einem weichen Körper.


Groß not Sy allda erlitten,

Ee Sy den segel zerschnitten,

Mit dem und auch iren Joppen

Müsten Sy die löcher verschoppen,

Theuerd. Kap. 46.


Ein Kummer mit Kühhaaren schoppen. Ausgeschoppte Vögel ausgestopfte. Gänse, Kapaunen schoppen, im Hochdeutschen stopfen, eine Art des Mästens, da man ihnen die Speise in Gestalt der Nudeln, die daher im Oberd. Schoppnudeln heißen, in den Hals stopfet. In eben dieser Mundart werden auch die Flicksteine der Maurer Schoppsteine genannt. Geschoppt voll, gestopft, gepfropft voll. Daher das Schoppen.

Anm. Es ist ein Intensivum von schieben, weil das Schoppen wirklich eine Art des Schiebens ist. Siehe auch Schuppen, mit einem Stoße schieben, welches gleichfalls ein Intensivum davon ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1632.
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