Schuppe, die

[1683] Die Schuppe, plur. die -n, Dimin. das Schüppchen, Oberd. Schüpplein, ein dünner flacher fester Körper, so fern er in Verbindung mit mehrern von eben derselben Art einem andern Dinge zur Bedeckung dienet. Es ist der Körper der Fische und Schlangen mit Schuppen bedeckt, welche kleine feste Schilde sind, wovon die innere und untere Hälfte des einen die äußere und obere Hälfte des andern bedeckt, durch welche Art der Bekleidung die Bewegung nicht gehindert wird. Ehedem hatte man auch Panzer, welche aus ähnlichen über einander befestigten eisernen Blechen bestanden, und den Körper bedeckten, ohne die Bewegung sehr zu hindern. Auch dünne flache Theile der Haut, des Grindes u.s.f. wenn sie sich in dünnen über einander liegenden Blättern ablösen, Nieders. Schin, werden Schuppen genannt.

Anm. Im Nieders. Schubbe, Schüwwe, im Holländ. Schob, Schub, im Böhm. Ssupina. Frisch leitet es sehr irrig von schaben her, als wenn es zuerst von dem Grinde wäre gebraucht worden, Wachter etwas erträglicher von dem Griech. σκεπειν, bedecken. Schuppe ist, wie aus dem verdoppelten p erhellet, ein Intensivum, und zwar ohne Zweifel von einem Worte, von welchem unser Scheibe, Schiefer u.s.f. abstammen, so daß damit zunächst auf die dünne flache Beschaffenheit gesehen wird. Da der Begriff der Bedeckung damit genau verbunden ist, so gehören auch Schoppen, ein bedeckter Ort, das Griech. σκεπειν, und ohne Endlaut das alte Schwed. skya, bedecken, mit zur Verwandtschaft. Um deßwillen heißt auch eine Schuppe im Schwed. Fjäll, welches unser Fell ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1683.
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