Seiner

[40] Seiner, die zweyte Endung der persönlichen Fürwörter er und es. Ich erinnere mich seiner nicht mehr. Ich muß mich seiner annehmen. Im Oberdeutschen ziehet man es gern in sein zusammen, welches auch wohl einige Hochdeutsche nachahmen, besonders in gebundener Rede. Herr, erbarme dich sein. Man spottet sein im ganzen Lande, Gell. Da man denn dieses sein im Oberdeutschen nicht nur für die übrigen Endungen, d.i. für ihm und ihn, es, sondern auch für das weibliche sie, und für das Reciprocum sich zu gebrauchen pflegt. Wegen seiner. Den Helden zu sehn vor sein, vor sich, Theuerd. Kap. 71. Ich will sein nit essen, das Fleisch, es, Buch der Natur 1483, welcher Gebrauch aich in der Deutschen Bibel nicht selten ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 40.
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