Senkel (2), der

[57] 2. Der Sênkel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, in welchem der Begriff der Verbindung der herrschende ist, welches aber in mehrern Fällen gebraucht wird. 1. Ein Riemen, gewisse Kleidungsstücke damit zu verbinden, heißt sowohl in Ober- als Nieder-Deutschland ein Senkel. Daher ist der Schnürsenkel, im Oberd. der Schnürriemen, auch wenn er nur eine Schnur und kein eigentlicher Riemen ist. Pohln. Zenkiel. Obgleich der Begriff der Verbindung dieser Bedeutung vollkommen angemessen ist, so kann doch auch die Ausdehnung in die Länge mit in Betrachtung kommen, da es denn von Sehne nur in der Endsylbe verschieden seyn würde. 2. Im Bergbaue sind die Senkel kleine eiserne Klammern, die Gerinne oder Latten damit zusammen zu fügen. Von dieser Art sind auch die Senkel am Treibehute, das Gerippe des Treibehutes damit an die Bleche zu befestigen.

Anm. Im Angels. ist Sinc, eine Verbindung, Versammlung mehrerer Dinge, Sondre aber die Herde, S. Senne. Mit einer andern Ableitungssylbe ist auch das alte Sune, Familie, damit verwandt, S. Sohn und Gesinde. In allen diesen Wörtern ist, so wie in unserm Senkel, die Verbindung der Stammbegriff.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 57.
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