September, der

[60] Der Septémber, des -s, plur. ut nom. sing. der neunte Monath im Jahre, welcher dreyßig Tage hat. Sein Nahme ist Römisch, von septem, sieben, weil er bey den Römern, welche das Jahr mit dem März anfingen, der siebente Monat war. Carl der Große nannte ihn nach dem Eginhart Harbstmanot, weil der Herbst in demselben seinen Anfang nimmt, welcher Nahme noch im Oberdeutschen gangbar ist, auch von einigen im Hochdeutschen eingeführet worden, aber doch den alten Römischen Nahmen nicht ganz verdrängen können. Nach dem Raban Maurus war der Nahme, welchen Carl der Große diesem Monathe beylegte, Witumanoth, oder nach andern Lesearten Wildmanoth, weil das Wild, oder der Hirsch in demselben in die Brunst tritt. Phil. Von[60] Zesen brachte dafür den Namen Hartmond, und ein anderer Obstmonath in Vorschlag. Die alten Sachsen nannten ihn Halegmanoth, und bey den heutigen Dithmarsen heißt er Sellmaand, Sillmaand, welches aber überhaupt ein Nahme aller der Monathe seyn soll, in welchen man das Eingesammelte und Eingeschlachtete verzehret. Bey dem Kilian ist Selle und Sellemaend, der Februar.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 60-61.
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