Sicherheit, die

[79] Die Sícherheit, plur. die -en, das Abstractum des vorigen Bey- und Nebenwortes, welches doch nur in dessen ersten Hauptbedeutung üblich ist. 1. Der Zustand, da ein Ding sicher ist, ohne Plural. (1) Objective, der Zustand, da ein Ding von der Gefahr eines Übels befreyet ist. In Sicherheit seyn. Etwas in Sicherheit bringen, stellen, setzen. Sein Vermögen in Sicherheit bringen. (2) Subjective, von der Furcht einer Gefahr oder eines Übels befreyet. In völliger Sicherheit leben. Die scheinbare Unschuld des Spieles verleitete sie zur Sicherheit. Er stürzt ihre Macht durch ihre Sicherheit, Sprichw. 21, 22. Die fleischliche Sicherheit, in der Theologie, die Fertigkeit, sich eine ungegründete Abwesenheit der Gefahr, besonders in Ansehung seines Verhältnisses gegen Gott einzubilden. 2. Dasjenige, was uns Sicherheit gewähret, besonders in engerm Verstande, was uns vor der Gefahr eines Verlustes sicher stellet, wo vornehmlich in den Rechten, eine Handschrift, ein Unterpfand, Caution und Bürgschaft, mit einem allgemeinen Ausdrucke Sicherheiten genannt. werden; in welcher Bedeutung es schon im Schwabenspiegel vorkommt. Ich muß Sicherheit haben. Sicherheit geben, stellen.

[79] Anm. Schon im Ottfried Sihurheit, im Nieders. Sekerhed.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 79-80.
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