Siebt, das

[86] Das Siebt, des -es, plur. die -e, in den Niederdeutschen hohen Ländern, eine Art Sense oder Sichel, welche aus einem 12 Zoll langen und 2 Zoll breiten Messer bestehet, welches wagerecht an einem drey Fuß langen Stiele hängt, der sich im Umfange des dritten Fußes seiner Höhe auswärts beuget, die Herde damit abzumähen, oder vielmehr abzunarben; das Heidesiebt. Es ist mit Säbel verwandt und bedeutet ein schneidendes Werkzeug. Im Bremischen heißt es Segd, da es denn zu Sichel, Säge, Sech, Sachs u.s.f. gehöret. Im Osnabrückischen ist Sift eine scharfe Querhacke, die Rasen damit von der Oberfläche des Angers abzuhauen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 86.
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