Sonnenlehen, das

[146] Das Sonnenlehen, des -s, plur. ut nom. sing. eine Art Lehengüter oder Güter, deren Beschaffenheit noch streitig ist, daher sich auch von dem Ursprunge der Benennung nichts gewisses sagen lässet. Viele erklären es durch ein freyes eigenes Gut, welches von niemanden als der Sonne zu Lehen gehet. Aber da diese Figur sehr hart und ungewöhnlich ist, so würde, wenn die Sonnenlehen oder Sonnengüter, wie sie auch genannt werden, freye eigene Güter sind, die erste Hälfte wahrscheinlicher von sein, ehedem suna, abstammen, so daß es sein eigenes Lehen bedeuten würde, welches bey dem Besitzer selbst zu Lehne gehet. Siehe Schilters Gloss. S. 545. Haltaus Gloss. v. Sonnengut, Lennep Landsied. S. 57. 71, Buri Lehur. 437.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 146.
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