Sperre, die

[186] Die Spêrre, plur. die -n, von dem Zeitworte sperren. 1. Die Handlung des Sperrens in der zweyten Bedeutung des Zeitwortes, besonders in dessen figürlichen Bedeutungen. Die Getreidsperre, die Hemmung der freyen Ausfuhre des Getreides. Im Oberdeutschen bedeutet es auch einen Arrest, welcher auf Sachen geleget wird. Die Sperre anlegen, aufheben, den Arrest. Im Niederdeutschen hingegen sagt man zu Sperre stehen, sich sträuben, sperren; die Haare stehen mir zu Sperre, wofür man im Hochdeutschen zu Berge sagt. 2. Ein Werkzeug zum Sperren, doch nur in einigen Zusammensetzungen. So ist z.B. die Radsperre, ein Werkzeug, das Rad am Wagen zu sperren oder zu hemmen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 186.
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