Spint (1), der

[212] 1. Der Spint, des -es, plur. die -e, ein im gemeinen Leben, besonders mancher Gegenden in verschiedenen Bedeutungen übliches Wort. 1. Der wässerige nicht genug ausgebackene Theil des Brotes und eines andern Gebäckes wird in manchen Gegenden der Spint, noch häufiger aber der Spund genannt. Daher spintig oder spündig, nicht ausgebacken. 2. Bey dem Notker ist Spind, das Fett, Schmalz, welche Bedeutung das Holländ. Spin, Spint, noch hat. 3. Sehr häufig wird auch der weichere und zugleich weißere Theil des Holzes zwischen der Rinde und dem Kerne, der Spin oder Spint, noch häufiger aber der Splint genannt.

Anm. Allem Ansehen nach ist die weiche Beschaffenheit in allen drey Bedeutungen der herrschende Begriff, wozu in der erstern noch der Begriff des Wässerigen kommt, da es denn mit Finne, Morast, dem alten Wand, Wasser, u.s.f. verwandt ist. Doch kann in[212] den beyden letzten Bedeutungen auch die weiße Farbe, eine Figur des Glanzes, des Lichtes, als der Stammbegriff angesehen werden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 212-213.
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