Sprossen

[245] Sprossen, verb. regul. neutr. (außer daß es im Mittelworte lieber gesprossen als gesprosset hat), welches das Hülfswort seyn erfordert, und mit sprießen völlig gleich bedeutend ist, außer daß sprossen mehr in der gewöhnlichen, das Oberdeutsche sprießen aber mehr in der dichterischen Schreibart gebraucht wird. Keime, Blumen, Pflanzen, welche aus der Erde hervor sprossen. Sprossende Blumen, wenn aus einer Blume eine andere hervor wächset. Zuweilen wird dieses Zeitwort auch in etwas mehr thätiger Bedeutung gebraucht, für Sprossen treiben, und alsdann bekommt es auch das Hülfswort haben. Die Bäume sprossen schön. Der Kohl sprosset wieder. So auch das Sprossen.

Anm. Nieders. sprotten, Isländ. sprotta, Engl. to sproud, S. Spriessen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 245.
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