Stoppel, die

[404] Die Stoppel, plur. die -n, die übrig gebliebenen und aus der Erde hervorragenden Enden der Halmen, nachdem das Getreide abgeschnitten oder abgehauen worden. Die Korn- oder Rockenstoppeln, Gerstenstoppeln, Haferstoppeln, Weizenstoppeln, Erbsenstoppeln u.s.f. Die Stoppeln verbrennen. Das Vieh in die Stoppeln treiben. Wo es auch im Singular collective gebraucht wird, ein ganzes Feld voller Stoppeln zu bezeichnen. Das Vieh in die Stoppeln treiben. Die Winterstoppel, Sommerstoppel, die Stoppeln von dem Wintergetreide, Sommergetreide. Zuweilen wird es auch von andern ähnlichen in Menge bey einander befindlichen stumpfen Spitzen gebraucht, indem auch die jungen noch in der Haut befindlichen Kiele des Federviehes bey einigen die Stoppeln genannt werden.

Anm. Im Oberd. Stupflen, im Nieders. gleichfalls Stoppel, im Engl. Stubble, im Schwed. ohne Endsylbe Stubb, auch in einigen Niederdeutschen Gegenden Halmstub, im Ital. Stoppia, im Franz. Estouble, im Latein. Stipula. Die stumpfe Spitze ist vermuthlich der Stammbegriff, daher dieses Wort als ein Verwandter von Stubbe, der Stock eines Baumes, Stuffe in der Bedeutung eines Stückes, stumpf u.s.f. angesehen werden muß. S. Stupfen. Auch der Begriff der geschehenen Abhauung kommt mit in Betrachtung. Siehe Stuffen. Die Endsylbe -el ist die Ableitungssylbe, ein Subject, Ding, zu bezeichnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 404.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika