Sträuben

[425] Sträuben, verb. regul. act. 1. Straubig machen, besonders von der Emporrichtung der Haare und Federn. Der Hahn sträubt seine Federn, wenn er sie senkrecht in die Höhe richtet. Noch mehr als ein Reciprocum, sich sträuben. Hier sträubet sich der Petz, der Bär, Haged. S. Straubhuhn. 2. Sich mit Händen und Füßen widersetzen, und in weiterer Bedeutung sich heftig widersetzen; nur als ein Reciprocum. Sich wider jemand sträuben, sich wider alle Zucht und Ordnung sträuben. Sich wie ein eigensinniges Kind sträuben. Der Trieb der Selbsterhaltung sträubt sich gegen die Lebensgefahren, Sonnenf. Dawider sträubt sich die Vernunft. So auch das Sträuben.

Anm. Bey dem Strycker straupen, im Nieders. strüven, im Engl. to strive. Es ist mit streben verwandt, und bedeutet zunächst eine heftige widerstehende Bewegung, wovon der Begriff des Rauhen eine Figur ist. Im Nieders. ist sich sträuben auch sich brüsten, groß, stolz thun.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 425-426.
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