Strupfen

[460] * Strupfen, verb. regul. welches nur im gemeinen Leben üblich ist.

1. Mit Heftigkeit streifen, als ein Activum und das Intensivum von diesem streifen. Das Laub von den Bäumen strupfen. Im Bergbaue sagt man von einem sehr harten Gesteine, man könne nichts herunter strupfen. 2. Als ein Neutrum mit dem Hülfsworte seyn, und als ein Intensivum von sträuben bedeutet es in einigen Oberdeutschen Mundarten sehr starke Runzeln bekommen, besonders durch die Eintrocknung; schrumpeln. Wenn ein Ding gefriert, so siehst du wohl, daß es zusammen strupft, Kaisersb. Sein Fleisch ist ganz eingestrupft, Hedion. Verstrupfte Weinbeeren, Pictor. Im Hochdeutschen ist es in dieser Bedeutung ganz unbekannt. So auch das Strupfen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 460.
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